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nick_200(R)

05.08.2017, 11:56
 

PSE ECC99 mit Probleme (Small Talk: Off Topic)

Hallo zusammen,

nach dem Vorbild von Dank Kneifel mit seinem PSE mit den PCL805 (der mich sehr beeindruckt hat) wollte ich einen eigenen kleinen Triodenverstärker mit kleiner Leistung realisieren. Es werden pro Kanal eine ECC99 parallel geschaltet. Als AÜ kommt der ATRA0288 zum Einsatz.

Hier das Schaltbild der Endstufe:
[image]

Und der Betriebspunkt der ECC99:
(Steigung der Arbeitsgeraden ergibt sich aus 2x4kOhm Primärimpedanz vom AÜ:
[image]


Leider steigt ab 0,2 Watt Ausgangsleistung (an 8Ohm) der Klirrfaktor extrem an.
Hier ein Vergleich vom Klirr kleiner und größer 0,2 Watt Ausgangsleistung.

Kleiner 0,2 Watt:
[image]

Größer 0,2 Watt
[image]


Woran könnte das liegen? Oder ist da gar ein Denkfehler und man kann mit einer ECC99 keine Endstufe realisieren?

Dank schonmal für die Hilfe

Gruß
Dominic
Reflex(R)

E-Mail

Berlin,
05.08.2017, 12:25

@ nick_200

PSE ECC99 mit Probleme

Zwei Trioden parallel geschaltet ergeben aber dann vollkommen andere Kennlinien der "gesamten Triode"!!!

---
Gruß

Kalle

nick_200(R)

05.08.2017, 13:09

@ Reflex

PSE ECC99 mit Probleme

Hi,

ja, ich weiß. Hab das Ganze auch mal mit nur mit einer Betrieben. Gleiches Bild.

Kann es sein, dass die Schaltung bei größerer Aussteuerung anfängt zu schwingen und es deshalb das Signal zu verzerrt? Wie könnte man das Vermeiden?

Gruß
Dominic
Mystic-X(R)

Homepage E-Mail

05.08.2017, 13:13

@ nick_200

PSE ECC99 mit Probleme

Wie kommst du bei dem AÜ auf 8K? Haste das selbst gemessen/errechnet?

Ich hab das nur grad mal gegoogelt und lese was von 4/5,2k...

Gruß
Markus

---
Mitteldeutscher Radio- und Funkflohmarkt in Garitz: 07.10.2017 + 07.04.2018 - https://radio-afu-flohmarkt.de

nick_200(R)

05.08.2017, 13:25

@ Mystic-X

PSE ECC99 mit Probleme

HI,

ja, der AÜ ATRA0288 hat 4kOhm und 5,2kOhm.

Laut F. Kneifel sieht jede Röhre 8 kOhm, wenn man 2 Röhren parallel schaltet.

Getestet hatte ich auch mal nur eine Röhre und den 8 Ohm-Lastwiderstand am 4 Ohm-Ausgang. So sollten sich dann für eine Röhre 8kOhm ergeben. Auch hier wieder, gleiches Bild

Gruß
Dominic
mobi90(R)

E-Mail

Berlin,
05.08.2017, 14:10

@ nick_200

PSE ECC99 mit Probleme

Hallo nick_200,

wie steuerst du die ECC99 denn an?
Habe auch mal in diese Richtung gedacht und das auch ausprobiert und hatte keine dementsprechenden Probleme.

Ich würde spontan die Vorstufe verdächtigen.


Gruß,
Michael
nick_200(R)

05.08.2017, 14:31

@ mobi90

PSE ECC99 mit Probleme

HI,

aktuell wird die Endstufe direkt von der externen Soundkarte angesteuert (Creativ Sound Blaster X-FI HD). Sie schafft 6Vpp und liefert ein sehr sauberen Sinus.

Die eigentliche Vorstufe ist aber eine ECC82. Sie funktioniert tadellos. Auch mit ihr ergibt sich das Gleiche.

Da ich kein Oszi habe, habe ich mal ein anderes Programm installiert. Hier sieht man den Zeitschrieb des 1kHz-Signals.

[image]

Die k2 ist bei 0,15V --> Also auch 10% wie Arta anzeigt.

Man sieht aber, dass es ein Offset gibt. Das Signal schwingt zwischen -1V und +0,8V.
Diese Offset-Verschiebung scheint den hohen Klirr mit den ganzen höheren Ordnungen zu erzeugen.

Was könnte diesen Offset erzeugen?

Danke auch für die schnellen Antworten.

Gruß
Dominic
b4s1(R)

E-Mail

Potsdam,
05.08.2017, 16:01

@ nick_200

PSE ECC99 mit Probleme

Hallo nick,
wie Du am Fourierbild siehst, liefert Deine Soundkarte keinen sauberen Sinus. Den hohen Klirrfaktor, den Du dem Verstärker zuschreibst, hast Du schon im Eingangssignal. Schliess mal einen vernünftigen Sinusgenerator (z.B. RC-Schwinger) an.

---
b4s1 heißt Heinz und kommt aus P.

nick_200(R)

05.08.2017, 16:12

@ b4s1

PSE ECC99 mit Probleme

HI,

hab den Ausgang von der Soundkarte direkt mit dem Eingang verbunden:

[image]

--> 0,004 %

Bei kleinerem Signal sinkt die harmonische Verzerrung noch unter 0,002%.

[image]


Sinus sollte gut genug sein.

Gruß
Dominic
nick_200(R)

05.08.2017, 18:09

@ nick_200

PSE ECC99 mit Probleme

HI,

kurze Rückmeldung. Das Problem scheint gelöst. Nachdem ich die beiden 10 pF-Kondensatoren zwischen Anode und Gitter entfernt habe ist alles i.O.
Habe aber keine Erklärung dafür bis auf dass einer der beiden Kondensatoren defekt sein könnte. Eigentlich sollten sie eine mögliche HF-Schwingneigung reduzieren. War wohl ein Fehler diese vorbeugend einzubauen.

Hier das vorläufige Ergebnis mit/ ohne Gegenkopplung bei 1 Watt an 8 Ohm Last.

Klirr ohne Gegenkopplung bei 1 Watt an 8 Ohm::
[image]
--> 4,5%

Frequenzband ohne Gegenkopplung bei 1 Watt an 8 Ohm::
[image]



Klirr mit Gegenkopplung 3dB bei 1 Watt an 8 Ohm:
[image]
--> 3%

Frequenzband mit Gegenkopplung 3dB bei 1 Watt an 8 Ohm:
[image]

Wie wird eigentlich der Gegenkopplungsfaktor in dB bestimmt? Ich habe ein Poti eingebaut und so lange gedreht, bis das Ausgangssignal um 3dB gesunken ist. War das korrekt?
Was könnte ich außer Gegenkopplung noch tun, um den Klirr zu senken?
Muss die Vorstufe eher mehr oder weniger k2-Klirr haben?

Gruß
Dominic
nick_200(R)

06.08.2017, 08:42

@ nick_200

PSE ECC99 mit Probleme

HI,

so, habe jetzt die Schaltung weiter Optimiert. Hier die Ergebnisse:

Habe die Vorstufe so abgeändert, dass die mehr K2-Klirr erzeugt. Diese kompensiert den Klirr der Endstufe. Weiterhin habe ich den 5,2kOhm-Abgriff für die Primärseite genommen statt den 4kOhm. So wird die Belastungskennlinie flacher und der Klirr sinkt. Leider sinkt dann auch die Ausgangsleistung von 2 Watt auf 1,9 Watt pro Kanal.

So reicht jetzt eine Gegenkopplung von 2,5dB für 3% k2-Klirr.

Hier bei 1 Watt an 8 Ohm und 2,5dB Gegenkopplung:
[image]
--> 3% und fast zu 100% k2 ;-)
--> kein Brummen oder Rauschen. Und das ohne Drossel oder Kondensatorengräber ;-)

Hier noch über der Frequenz
[image]
--> bei niedrigen Frequenzen höherer Klirr. Unterstützt den weichen Klang ;-)

Hier noch mit Phase:
[image]
--> nie über 90%. Kein Motorboating zu erwarten.

Die Ausgangsleistung ist 1,9 Watt pro Kanal. Bei meinen Test an einem meiner 90dB/m-Lautsprecher mit 1 Watt gab es von meiner Familie bereits Beschwerden wegen der Lautstärke ;-) Wenn dann beide Kanäle aufgebaut sind wird wohl für Zimmerlautstärke deutlich weniger als 1 Watt pro Kanal genügen. In diesem Betriebspunkt ist dann auch der Klirr niedriger...

Wenn er dann fertig ist, ist so ein Verstärker interessant für die Leser-Briefe?

Gruß
Dominic
Bastelkarpo(R)

E-Mail

Zernsdorf,
06.08.2017, 10:56

@ nick_200

PSE ECC99 mit Probleme

Hallo Dominik !
So etwas, weitab vom üblichen (EL 84 und Konsorten) ist immer interessand und vorstellenswert. Ich glaube aber kaum, dass Jogi das noch in die Seite einpflegen wird, wenn du dir mal das Datum der letzten Veröffentlichung anguckst. Übrigens, hat Thomas Moppert nicht auch mal was mit der ECC 99 zusammengebaut oder irre ich mich da ?
Gruß Peter !

---
Radiobastler die tolle Radios basteln aber Legastheniker sind schätze ich mehr als Lektoren die keine Radios basteln !

Reflex(R)

E-Mail

Berlin,
06.08.2017, 11:36

@ Bastelkarpo

PSE ECC99 mit Probleme

---
Gruß

Kalle

nick_200(R)

06.08.2017, 18:08

@ Reflex

PSE ECC99 mit Probleme

Hi,

ja, den Gegentaktverstärker mit der ECC99 hatte ich gesehen und er hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe bereite einen Gegentaktverstärker. Nichts besonderes, aber sehr gut - ich hatte ihn vor langer Zeit gebaut und bin immer noch begeistert davon.
Jetzt wollte ich aber einen kleinen SE haben:

Die von mir gesteckten Ziele für den Verstärker:
ein günstiger SE mit möglichst wenig Trioden und Minimum 4 Watt Ausgangsleistung. Die Röhren sollten gut verfügbarer Standard sein, kein NOS.
Auch das Netzteil sollte einfach werden. Da ich kein Trafobrummen mag, habe ich zwei Ringkerntrafos verwendet. Ein 12V und ein 100VA Trenntrafo.

Gruß
Dominic
DB (Landei)(R)

07.08.2017, 16:44

@ nick_200

PSE ECC99 mit Probleme

Hallo,

nick_200
Die von mir gesteckten Ziele für den Verstärker:
ein günstiger SE mit möglichst wenig Trioden und Minimum 4 Watt Ausgangsleistung.
dafür reicht eine Parallelschaltung von zwei ECC99-Systemen aber bei weitem nicht aus. Dafür brauchst Du mindestens 16W Anodenverlustleistung.


MfG
DB

---
Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht.
Thomas Jefferson (3. amerikanischer Präsident, 1743-1826)

nick_200(R)

07.08.2017, 20:07

@ DB (Landei)

PSE ECC99 mit Probleme

HI,

4 Watt insgesamt, also 2 Watt pro Kanal. Dann passt es. Eine ECC99 bringt eine Verlustleistung von 5 Watt. Hab die Ausgangsleistung bestimmt. Es passt auch, wie berechnet.

Gruß
Dominic
gentlemanracer(R)

08.08.2017, 14:58

@ nick_200

PSE ECC99 mit Probleme

Hi Dominic,
schickes Verstärkerchen. Darf ich fragen, welches Equipment zum Messen verwendet hast?

Viele Grüße
Henning
nick_200(R)

08.08.2017, 16:46

@ gentlemanracer

PSE ECC99 mit Probleme

Hi,

ich habe eine externe Soundkarte von Creative "Soundblaster X-FI HD".
Die Soundkarte wird gleichzeitig als Messsystem und Signalgenerator benutzt.

Die Soundkarte hat 24bit. Zieht man das Rauschen ab dann bleiben 20bit zum Messen übrig. Schon krass. Die meisten "bezahlbaren" Oszis haben nur 8 oder 12 bit. Die Harmonischen Verzerrungen des Signalgenerators liegen bei ca. 0,0025% (-92dB).

Dazu nutzte ich die Software von ArtaLabs.

Damit kann man die harmonischen Verzerrungen bestimmen, Frequenzgänge, Impulsantworten, Impedanzen von Lautsprechern, und alles mögliche mehr messen (ich verstehe aber auch nicht alles...)

Nachteil ist, das mit der Soundkarte keine Gleichspannungen gemessen werden können und das Frequenzband nur bis 20 kHz geht.

Gruß
Dominic
gentlemanracer(R)

08.08.2017, 19:49

@ nick_200

PSE ECC99 mit Probleme

Hi,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Software schau ich mir mal genauer an. Ich bin zwar mehr oder weniger glücklicher Besitzer eines alten Siemes Oszis mit allerhand Macken, allerdings ist es mehr als mühsam damit einen Frequenzgang oder Phasenverschiebung zu messen. Ich habe bei meinem Amp nämlich das Problem niederfrequenter Schwingungen, wenn ich die Gegenkopplung zu stark anziehe. Mal sehen, ob sich damit was genaueres rausmessen lässt.

Viele Grüße
Henning
nick_200(R)

08.08.2017, 20:58

@ gentlemanracer

PSE ECC99 mit Probleme

HI,

ja, Phasenverschiebungen kann man auch damit messen. Da muss man sich dann einen kleinen Adapter bauen. So wird das Signal vom Signalgenerator zum rechten Eingang der Soundkarte geleitet und am linken Eingang der Soundkarte hängt dann der Ausgang des Verstärkers.
Das Programm fährt dann einen Frequenzsweep in dem es einzelne Töne hintereinander abspielt. Es gibt dann die Amplitude, Phase, harmonischen Verzerrungen (in dB und in %) über der Frequenz aus...

Niederfrequente Schwingungen entstehen, wenn die Hochpässe von Vor- und Endstufe nicht zusammenpassen. Dann kann bei niedrigen Frequenzen eine Mittkopplung entstehen, da die Phasenverschiebung über 90° geht.
Da gibt es ein Video von Menno Van der Veen auf youtube in der er es erklärt. Vielleicht reicht es die Koppel- und Kathodenkondensatoren genauer aufeinander abzustimmen.

Gruß
Dominic
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