Logo

Letzte 100 | FORENREGELN | Impressum | News/Termine

Knowhow | Pinnwand | Archiv | Roehrendaten1 | Roehrendaten2 | RSS Feed

FORUM

Forums-Ausgangsseite

log in | registrieren

zurueck zum Forum
Board-Ansicht  Mix-Ansicht

EM11 / UM11 (Tech Talk: Röhrenthemen)

verfasst von ELEK ® E-Mail, 12.09.2017, 21:15

hartlHallo Ingo,
ELEKWoher willst Du wissen, daß das Gerät den heutigen Anforderungen für ein --> SCHUTZISOLIERTES Gerät nicht mehr genügt ?
W-Geräte aus dieser Zeit haben zumindest eine direkte Verbindung vom Chassis zu einer Anschlussbuchse und der Trafo ist nicht explizit als Trenntrafo gekennzeichnet oder ausgelegt. Nach den heutigen Spielregeln ist das Schutzklasse 0 und für einen Betrieb im Haushalt seit Jahrzehnten nicht mehr zugelassen. Ein Aufrüsten auf Schutzklasse I ist aber eine Kleinigkeit, die Herstellung der elektrischen Sicherheit nach heutigen Kriterien gehört zum Pflichtprogramm bei einer Instandsetzung, genauso wie das Abdrücken aller netzspannungsführenden Teile mit einem Isolationstester. Den >50 Jahre alten Teile darf man nicht blind vertrauen, das wäre grob fahrlässig.

ELEKGerade die alten Geräte wurden oftmals "für die Ewigkeit gebaut" und es hat sich an den grundlegenden Anforderungen nichts geändert
Zweimal nein. Kein Consumer-Gerät wurde jemals für die Ewigkeit gebaut, die Hersteller hätten sich damit recht schnell selbst umgebracht. Consumer-Elektronik wurde damals wie heute für eine Nutzungsdauer von 5..10 Jahren ausgelegt. Die Anforderungen an die elektrische Sicherheit wurden im Laufe der vergangenen hundert Jahre immer wieder verschärft um möglichst wenig Kunden unter blöden Umständen zu verlieren und die "Schutzisolierung" im heutigen Sinne ist eine Erfindung der 60er/70er.

Grüsse,
Hartl

Hallo Hartl,

ich hab Deinen Einwand genutzt und muß Dir nach etwas Überlegung in Bezug auf die Schutzisolierung Recht geben ! Bis in die 60-er hatten viele Geräte einfach nur einen zweipol. Stecker, weil es SK I noch nicht gab. Ich erinnere mich auch an Lötkolben, Tauchsieder, Bügeleisen etc., zumindest Bügeleisen kann man garnicht sinnvoll in SK II ausführen.

Also die sehr strenge Forderung "Schutzisolierung" kam deutlich später und alte Radios mit Netztrennung hatten schwächere Isolationsanforderunge, die sich aber an SK II (Schutzisolierung) zumindest anlehnten, denn Spannungsübertritt konnte auch schon damals tödlich sein.
Erkennt man ja auch an den Netztrafos, alles auf dem M-Kern, schutzisolierte Netztrafos haben zwei getrennte Kammern, sonst halten die keine 3kV~ 30min.

Ich würde aber auch nicht automatisch SK0 unterstellen, denn dann wäre der grundsätzliche Berührungsschutz nicht gegeben, wie zB an einem offenen Netztrafo mit Lüsterklemmen.

Man sollte schon wachsam sein, auch bei alten Geräten mit vermeindlicher Netztrennung. Gitarre/Bass an einem solchen Gerät ist eigentlich schon ein zu großes Wagnis. (Nicht hauen: Ich hab von Zeit zu Zeit ein Metallteil des Basses an die geerdete Heizung gehalten um zu sehen, ob die Isolation noch paßt... Praxistest, eigentlich nicht so lustig, ich war jung und unvernünftig)

Was die Fertigungsqualität einiger alter Geräte angeht, bleib ich aber beim "für die Ewigkeit", natürlich war die Praxisauslegung 10...20 Jahre, deshalb sind die kaputten Kondensatoren eigentlich kein Ärgernis, denn die haben ihre Zeit gedient.
Aber schau Dir die vielen alten Radios der besseren Sorte an (RFT-Radios aus Staßfurt, Rochlitz und v Sachsenwerk (um nur drei zu nennen) zählen für mich uneingeschränkt dazu), wenn man von Ausnahmen absieht (zerbröselndes Zink, Blei und aufbühende Drehkos, ansonsten passiert doch mit der ganzen Mechanik so gut wie nichts, die Potis kratzen seltener und haben Metallachsen, nach einer kleinen Überholung spielen die Geräte wieder, die Röhren sind oft 40 Jahre alt (Ausnahmen ECC85, die ECLLs usw). Hab hier ein Juwel zu stehen, der benannte "Gitarrenamp", 1991 vom Sperrmüll gezogen, da war der eigentlich schon "am Ende" und hat aber dann mit mir noch sehr wilde Zeiten erlebt, wie wahrscheinlich die vielen Jahre davon nicht: Gitarre, Bass und das nicht so knapp. Jetzt sind alle C's neu und der spielt praktisch wie am ersten Tag, wahrscheinlich noch die erste EL84 drin, die ECC85 ist hier aber auch schon 2x getauscht, die schwitzt halt zu sehr im Metallcase. Komisch nur, kriegt immer weniger Sender rein ;)
Und dagegen neueres Zeug (gut, das ist ja mal echter Neuschrott), kaputt nach 3 Jahren, lieblos zusammengesch*** Chinakram, Heißkleber/Silikonmatsch, kaputte Spezial-IC, Neu-Lötzinn-geschmiere, kaputte Schalter (o.k. die alten Wellenschalter sind auch oft räudig), kaputte Potis, Schalter, Obsoleszenz-Glühlampen hinter LCD, alle anderen Kontroll"lampen" sind LED, räudiger Plastemüll etc etc.
Natürlich darf man ein altes Gerät nur bedingt mit einem DVD-Player vergleichen, aber man hat bei Vielem den Eindruck, daß es deutlich besser ginge.

Gruß IngoZ
 

gesamter Thread:

zurueck zum Forum
Board-Ansicht  Mix-Ansicht
160023 Postings in 14533 Threads, 2667 registrierte User, 90 User online (0 reg., 90 Gäste)
FORUM | Kontakt
RSS Feed
powered by my little forum