Andreas1988 05.09.2017, 15:02 |
Hilfe mit PSUD2 gesucht (Tech Talk: Röhrenthemen) |
Hallo liebes Forum. Ich habe mich in den letzten Tagen mal ein wenig mit dem Programm PSUD2 von Duncan´s beschäftigt und habe ein paar Fragen dazu. Es soll eine 5U4G in Mittelpunktschaltung als Erzeuger der Betriebsspannung dienen. Der Trafo habe 300-0-300 Volt / 31Ohm, einen nachfolgenden Kondensator von 40uF / 2mOhm mit nachfolgender Konstantstromquelle von 100 mA. Nun ist es ja so, dass im Einschaltmoment ein "sehr" hoher Strom durch die Gleichrichterstrecken fließt, in diesem Fall 2,3870 A. Ob der Trafo dies auch zu liefern im Stande ist, sei einmal dahin gestellt. In wiefern macht die Gleichrichterstrecke dies während der Aufheizphase mit und vor allem wie lange/oft? Aus einen Datenblatt der 5U4G entnehme ich einen maximalen Spitzenstrom von 4 A. Gehe ich richtig in der Annahme, dass dieses der IFSM ist? Im Modell ist ein IFSM von 99 A angegeben. Ist da nicht etwas schief gelaufen? Ich habe zuert vermutet, ich müsste im Einschaltmoment mit dem maximalen Diodenstrom unter den erlaubten 0,8 A IFRM bleiben...vor allem bei höheren Sekundärspannungen würde ich mir aber aufgrund des benötigten Innenwiderstands des Trafos ein hübsches Heizkraftwerk bauen. Wer bringt Licht in mein Dunkel? Vielen herzlichen Dank schon einmal im Vorraus ! Sebastian-Andreas --- |
MartinR 05.09.2017, 17:37 @ Andreas1988 |
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Hallo Sebastian-Andreas, das Datenblatt der 5U4G sagt bei 300V je Anode 35R. Die Gesamtwicklung sollte also 70R haben. Das hält den Einschaltstrom ein wenig mehr in Grenzen Aber selbst mit 2,4A bist du innerhalb der erlaubten 4A (je Anode). Außerdem ist es nur ein extrem kurzer Impuls. Weder für die Röhre noch den Trafo ein Problem. Röhrenschonender wäre sicherlich eine höhere Sekundärspannung und ein kleinerer Ladekondensator bzw. ein L-Eingang. Auch ein NTC kann helfen. Viele Grüße, Martin |
Reflex Berlin, 05.09.2017, 19:12 @ MartinR |
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Zu dem strombegrenzenden Widerstand gehört laut Datenblatt der Widerstand der Sekundärwicklung plus dem auf die Sekundärseite transformierten (anteiligen, wenn der Trafo mehrere Sekundär Wicklungen hat) Widerstand der Primärwicklung. Bei gemessenen 31Ohm der Sekundärwicklung landet man dann mit Sicherheit bei den im Datenblatt angegebenen 35Ohm, überschlägig würde ich mit 60...70Ohm rechnen. Alles im grünen Bereich und bedenkenlos. --- |
MartinR 06.09.2017, 17:15 @ Reflex |
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Hallo Kalle, ich ignoriere die Primärwicklung und halte mich an die Sekundärwicklung. Da bin ich dann immer im sicheren Bereich. Außerdem addiere ich immer großzügig einige Ohm zu dem vom PSUD vorgeschlagenen Wert, denn die von mir eingesetzten Netztrafos aus Meuselwitz haben deutlich höhere Werte. Viele Grüße, Martin |
Gert Pulsnitz, Sachsen, 06.09.2017, 21:11 @ MartinR |
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Hallo Martin, ist auch kein Wunder. Die 31 Ohm im PSUD sind reines Wunschdenken und geschoent. Hier mal paar Werte realer Trafos, mit denen man rechnen kann. Die DC-Widerstaende der Wicklungen sind berechnet und im Allgemeinen um wenige Prozente (unterer einstelliger Bereich) geringer. M102b 2x 400V a 0,25A, 6,3V 6A P: Rdc 4,35 Ohm S: Rdc 2x 31,5 Ohm Trafoinnenwiderstand 45 Ohm M85a 2x 230V a 0,15A, 6,3V 4A P: Rdc 15 Ohm S: Rdc 2x 46,4 Ohm Trafoinnenwiderstand 62 Ohm M74 2x 250V a 0,1A, 6,3V 2A P: Rdc 33 Ohm S: Rdc 2x 110 Ohm Trafoinnenwiderstand 149 Ohm --- |
ringole 05.09.2017, 19:06 @ Andreas1988 |
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Meiner Meinung nach sollte es auch funktionieren. Möchtest Du sicher gehen, kann man auch mit Papier und Bleistift kurz durchrechnen. Sylvana Datenblatt Rating Chart III IFSM Stoßvorwärtsstrom (manchmal auch bezogen auf die Anstiegsgeschwindigkeit von der Eingangs"waveform" z.B. Netzsinus) maximal 4A Berechnung laut Datenblatt: Rs=N^2*Rpri+Rsec+Ra N Wicklungsverhältnis des Trafos Rpri Gleichstromwiderstand Primärseite des Trafos Rsec Wechselnder Gleichstromwiderstand pro sekundärseitiger Wicklung Ra Zusätzlicher Reihenwiderstand IFRM Dauer'spitzen'strom 800mA Bei "einfachen" Schaltungen sorgt der Heizvorgang für ein langsames Ansteigen des Ladestromes am Kondensator. (bei HG-Gleichrichtern mit Heizwendel aufpassen, da muss man meistens ohne Anodenspannung aufheizen) http://www.audioelektronik-shop.de/netzteile_mit_gleichrichterrohren.html Ist es nicht möglich, die Aufheizphase zu nutzen, helfen da nur Dosseln oder Vorwiderstände. Während der fallenden Netzperiode entlädt sich der Ausgangskondensator entsprechend des Lastwiderstandes. Der dabei entstehende Rippelstrom entspricht quasi einem Tastverhältnis. Darüber könnte man eventuell auch entscheiden, ob man dauerhaft eine Drossel/Vorwiderstand benötigt oder nicht. Bei Allstromempfängern ist bekanntlich kein Trafo drin, dort ersetzte man gern den Wicklungswiderstand: https://www.google.de/search?hl=de&tbo=p&tbm=bks&q=isbn:3034841280 Seite 166 Fig. 171 Widerstand R4 (Text dazu Seite 167) Hab noch folgenden Link dazu gefunden: http://jimmyauw.com/2008/07/14/ifrm-between-the-rectifier-and-capacitor/ Vielleicht ist das auch ein Streichholz-Licht im Dunkel :o) |
Andreas1988 11.09.2017, 13:56 @ ringole |
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Hallo! Danke an alle für eure hilfreichen Antworten! --- |